Studie beleuchtet Status Quo im Online-Handel: 3 Herausforderungen kurz erläutert

5 Menschen vor einer Scheibe, auf der bunte Notizzettel kleben

Viele Händler tun sich schwer mit der technischen Umsetzung ihres Online-Shops, insbesondere, wenn es um Produktdaten und die Integration von Systemen geht. Wir greifen im Folgenden drei Problemfelder auf und geben Anregungen für die Praxis.

Der stationäre Verkauf stellt im Multichannel-Handel nur noch einen von vielen Kanälen zum Kunden dar, bleibt aber auch künftig noch der wichtigste Einkaufskanal – wenn auch zunehmend in Verbindung mit anderen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zum Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Einzelhandel von ibi Research, DIHK und IHK. Fast 40 Prozent der heute rein stationären Händler wollen in fünf Jahren auch online Umsätze erzielen. Hauptmotivationen für den Schritt ins E‑Commerce sind die Erschließung neuer Kunden und die Steigerung des Umsatzes.

Händler, die bereits online verkaufen, sahen sich beim Einstieg in den Online-Handel insbesondere mit Herausforderungen im Management von Produktdaten und Schnittstellen zwischen verschiedenen Software-Systemen konfrontiert. Lesen Sie hier, wie unsere E‑Commerce-Experten die entsprechenden Ergebnisse aus der Händlerbefragung einschätzen.

1. Online-Händler unterschätzen das Thema Produktdaten

Laut Studie verursacht die Aufbereitung bzw. Bereitstellung von Produktdaten für die Umsetzung eines Online-Shops bei jedem zweiten Online-Händler mehr Aufwand als erwartet. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Betreibern von Marktplätzen.

„E-Commerce hat höhere Ansprüche an Produktdaten“
Joachim Uhrlaß, Geschäftsführer bei eCube

Wenn Händler versuchen, die Produktdaten aus ihrem stationären Verkauf 1:1 im Online-Shop einzusetzen, geht das zwangsläufig schief. Denn Produktdaten haben im E‑Commerce zwei wesentliche Aufgaben, die es im Laden nicht in dieser Form gibt: Zum einen müssen die Daten die Produkte im Online-Shop optimal präsentieren. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil es keine persönliche Beratung wie im Laden gibt. Zum anderen steuern Produktdaten im Online-Verkauf eine Reihe von Shop-Funktionen.

Damit beispielsweise die Suche nach Produkten oder das Filtern nach Kategorien optimal funktionieren, müssen die Produktdaten neben Basisdaten auch sogenannte Metadaten für die Steuerung des Systems enthalten. Dafür müssen Daten zunächst angereichert, bzw. konsolidiert werden. Bei größeren Online-Shops oder Marktplätzen, wo Produktdaten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt werden, sollte das Shop-System das Datenmanagement und hier vor allem die Konsolidierung von Produktdaten zum Zweck der Qualitätssicherung so weit wie möglich automatisieren. Das reduziert auf Dauer den manuellen Aufwand für den Händler und stellt sicher, dass die Qualität der Produktdaten im Shop stets den Erwartungen der Käufer entspricht.

2. Schnittstellen im E‑Commerce: Anspruchsvoll in der Umsetzung

Hohe technische Komplexität wie etwa durch die Integration von Schnittstellen im Shop ist für fast die Hälfte der befragten Händler der Studie ein Grund, Ihre Produkte oder Dienstleistungen nicht online zu verkaufen. Das gilt sowohl für große als auch für kleinere Händler.

„Multichannel braucht ein flexibles Schnittstellen-Management“
Günter Heiß, Geschäftsführer bei eCube

Mit der Einführung eines neuen Verkaufskanals wächst für viele Händler naturgemäß die digitale Komplexität in ihrem Unternehmen. Wo sonst eine einfache Warenwirtschaft und eine Kundendatenbank friedlich koexistierten, stellt nun der Online-Handel in Echtzeit völlig neue Anforderungen an das Management von Daten und Waren. Dazu müssen vorhandene Systeme sinnvoll miteinander verbunden werden, um ihren Beitrag zum Verkaufserfolg im Internet optimal leisten zu können.

Das alte Denken und Planen in einzelnen Funktionen und Anwendungen, sogenannten “Application-Silos”, funktioniert im E‑Commerce nicht. Die Umsetzung eines Online-Shops ist deshalb sehr wohl eine Herausforderung, aber zugleich für viele Händler auch eine “historische” Chance, die Landschaft und das Zusammenspiel verschiedener Systeme im Unternehmen neu zu ordnen und langfristig auf eine solide Basis zu stellen. Wichtig ist, die Weichen zu stellen für eine Shop-Architektur, die so flexibel ist, dass Schnittstellen und Komponenten in der Zukunft jederzeit ergänzt und bei Bedarf an neue Anforderungen an den Verkauf angepasst werden können.

3. Händler verzichten wegen knapper Ressourcen auf E‑Commerce im Online-Handel

Zu den wichtigsten Gründen, warum Händler nicht online verkaufen, zählen laut Studie vor allem die Angst vor hohen Kosten sowie fehlende zeitliche und personelle Ressourcen. Das gilt besonders für kleine Händler, die sich am ehesten davon abschrecken lassen.

„Online-Handel sollte auf Dauer keinen zusätzlichen Aufwand verursachen“
Maximilian Kühne, Geschäftsführer bei eCube

Bei eCube arbeiten wir daran, dass Händler ihren Online-Verkauf mit möglichst geringen personellen Ressourcen und schlanken Prozessen betreiben können. Denn das Produktdaten- und Qualitätsmanagement oder der Austausch von Kunden- und Verkaufsdaten mit CRM- und ERP-Systemen lassen sich sehr gut automatisieren. Dazu müssen die einzelnen Funktionsbereiche integriert zusammenwirken und nach definierten Regeln arbeiten. Diese Regeln und Anforderungen festzulegen, macht besonders beim Einstieg in den Online-Handel viel Arbeit und muss professionell gemacht werden.

Darin sehen wir eine unserer Stärken, denn wir betrachten Shop-Systeme nicht nur aus Sicht der Software-Entwickler, sondern vor allem auch aus der Business-Perspektive, denn hierfür werden Shop-Systeme entwickelt. Sie sollen Händlern weitere Umsatzpotenziale erschliessen und dabei die Möglichkeiten der Digitalisierung für die Automatisierung von Verkaufsprozessen unterstützen. Der Aufwand, der anfangs bei der Implementierung eines neuen Systems für den Händler entsteht, kann und soll sich nach kurzer Zeit amortisieren.

Übrigens

Dass es möglich ist, eine komplexe Shop-Architektur mit einem ausgetüftelten Produktdaten- und Schnittstellenmanagement auch für kleinere Online-Händler umzusetzen, zeigt der HENKA Onlineshop für Präzisionswerkzeuge. Gerne stellen wir Ihnen das Projekt persönlich vor und geben Ihnen Einblicke in Aufgabenstellung, Ablauf und Besonderheiten der Umsetzung.

Passend dazu: Success Story: Ein Online-Shop, der für den Kunden mitdenkt

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