Von Helga Trost
Digital Commerce Trends und Themen 2023 (Teil 1)

Wie gewohnt konzentrieren wir uns auf die Technologien und Strategien, die Ihr Geschäft konkret weiterbringen können. Diesmal geben wir in zwei Teilen einen Überblick über die Trends 2023: Replatforming, Phygitaler Handel, Data-driven Commerce, Lean Commerce und NextGen Customer Experience. eCube unterstützt Sie mit Expertise und Menpower bei der Weiterentwicklung Ihres digitalen Geschäfts!
Dies ist die Maxime in allen Projekten, die wir mit unseren Kunden umsetzen. Deshalb verzichten wir auch in diesem Ausblick auf das kommende Jahr bewusst auf Hype und Buzz. Stattdessen konzentrieren wir uns auf Technologien und Strategien, die Ihnen konkret helfen, Ihren Digital Commerce adaptiver, resilienter und nachhaltiger – kurz: fit für turbulente Zeiten – zu machen.
Composable Commerce: Commerce-Systeme sind modular aufgebaut, Komponenten werden per API-Schnittstellen und Services angebunden.
Der Trend: Wo die Umstrukturierung (Refactoring) nicht mehr hilft, um ein Software-Altsystem weiterhin sicher und wirtschaftlich betreiben zu können, empfiehlt sich ein Wechsel der Plattform. Welche Gründe für einen Wechsel sprechen, sehen Sie in der nachfolgenden Grafik:
Quelle: Eigene Darstellung
Viele Unternehmen kämpfen mit den Symptomen ihrer monolithischen Commerce-Systeme. Die Komplexität der “verbastelten” Altsysteme (man spricht von “Accidental Complexity”) in Folge unzähliger Anpassungen und Erweitertung über lange Zeiträume macht den Betrieb unwirtschaftlich, ja sogar riskant, denn jeder noch so kleine Eingriff kann gravierende Folgen haben. Höchste Zeit für Entscheider, ihre Schonhaltung aufzugeben und grundlegende Veränderungen einzuleiten.
Händler sind sich in der Regel sehr bewusst, welche negativen Effekte ihre “verbastelten” Altsysteme für den Verkaufserfolg haben – trotzdem halten sie weiter daran fest, obwohl es jede Menge alternative Lösungen gibt.
Komplikationen, die in veralteten Systemen auftreten, verteuern die Implementierung neuer Lösungen, die notwendig sind, um wettwerbsfähig zu bleiben. In vielen Fällen ist es billiger, eine andere Lösung zu wählen, z. B. ein monolitisches System durch eine flexibel anpassbare E-Commerce-Plattform zu ersetzen. So lassen sich unwirtschaftliche Altlasten schnell abbauen und gleichzeitig die Zinslast technischer Schulden dauerhaft auf ein Minimum reduzieren.
Quelle: nach BitBag
Der Trend weg von monolithischen Systemen, die Funktionen und Daten für den Digital Commerce in einem einzigen Framework vereinen, hin zu dezentralen, modularen Architekturen ist nicht neu. Jedoch wird mit zunehmendem Tempo, in dem sich Märkte und Geschäftsmodelle heute verändern, für Unternehmen die Fähigkeit, flexibel und schnell auf Veränderungen reagieren zu können, immer wichtiger – ja sogar existenziell.
Quelle: nach Frontastic
Hintergrund: Konzepte wie Headless und Composable Commerce basieren auf einer Modularisierung von Software im Sinne von Serviceorientierung (SOA) und API-First-Prinzipien, die im Vergleich zu monolithischen Systemen deutlich adaptivere Architekturen ermöglichen.
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In vielen unserer Projekte geht es darum, monolithische E-Commerce-Systeme zu entflechten. Statt das gesamte System von Grund auf neu zu bauen, lösen wir schrittweise einzelne Funktionen aus dem Monolithen heraus und ersetzen diese durch Services, die diese Funktionen übernehmen. Dabei folgen wir dem Prinzip der “Strangler Pattern” – wichtige Funktionalitäten mit geringer Komplexität oder höchstem Nutzen werden zuerst ersetzt, um Instant Value zu schaffen.
Prinzip der Strangler Pattern im E‑Commerce
Quelle: eigene Darstellung
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Der Trend: Die Grenzen zwischen digitalen und physischen Angeboten werden aufgehoben. Die Stärken von Online- und Offline-Handel werden im phygitalen Handel vereint. Phygital = Physisch + Digital.
E-Commerce und stationärer Handel wachsen gleichermaßen. Studien zufolge haben Omnichannel-Händler die Nase insgesamt vorn. Jedoch gilt auch hier: wer stehen bleibt, fällt zurück. Die technologische Basis, die viele Händler für ihren Omnichannel-Verkauf aufgebaut haben, muss kontinuierlich weiterentwickelt werden, um alle Verkaufs- und Interaktions-Kanäle zum Käufer vollständig zu integrieren und die nächste Stufe des Unified Commerce zu erreichen.
Quelle: nach Mecalux
Haben beim Omnichannel Commerce alle Kanäle zum Kunden miteinander kommuniziert, geht Unified Commerce einen Schritt weiter: Käufer werden ins Zentrum sämtlicher Commerce-Prozesse gestellt und dazu alle Vertriebskanäle nahtlos und in Echtzeit miteinander verbunden. Auf der Technologieebene sichert eine Unified-Commerce-Plattform die vollständige Integration aller beteiligten Systeme: Shop, Marktplatz, ERP, PDM, CRM, CMS, OMS, POS und sonstige.
Wichtig: Eine Unified-Commerce-Plattform muss mit neuen Anforderungen wachsen und sich flexibel anpassen können. Sie sollte deshalb den Prinzipien des Composable Commerce folgen.
Beim D2C-Commerce verkaufen und vermarkten Hersteller ohne Zwischenhändler direkt an Verbraucher. Trotz aller Herausforderungen, die ein solcher Paradigmenwechsel in der Vertriebsstrategie mit sich bringt, liegt die große Chance des D2C in der strategischen Nutzung von Daten, die Hersteller an jedem Kundenkontaktpunkt (Touch Point) sammeln. Die systematische Analyse der Daten liefert wertvolle Einblicke und Hinweise auf Potenziale zur Optimierung des Verkaufs.
Unsere Devise bei eCube ist, nicht jedem Technologie-Trend nachzujagen, sondern im Interesse unserer Kunden strategisch den Fokus auf Wertschöpfung in einem ausgewogenen Verhältnis von Machbarkeit und Geschwindigkeit (Time to Market) zu legen. Das Metaverse wird schon sehr bald den digitalen Handel grundlegend verändern. Wie genau, lässt sich nur ahnen. Es lohnt sich jedoch, Metaverse z.B. bei Replatforming-Vorhaben mitzudenken und vorbereitet zu sein.
Laut Gartner Hype Cycle ist Commerce im Metaverse noch Zukunftsmusik
Quelle: MACH
Wichtig: Vorbereitung auf Metaverse bedeutet nicht, den Verkauf sofort zu virtualisieren. Vielmehr sollten Händler sicherstellen, dass ihre Commerce-Plattform im Sinne von Composable Commerce bei Bedarf um Metaverse-Komponenten erweitert werden kann.
Digitaler Handel ist ein dynamischer Prozess. Systeme, die früher aus einem Guss (monolithisch) waren, müssen heute modular aufgebaut sein, um der fortlaufenden Veränderung standhalten zu können. Besonders Händler, die derzeit die technologischen Weichen für ihren Commerce neu stellen, sollten sich mit Konzepten wie Headless Commerce, Composable Commerce und API-First beschäftigen. Diese sind die Basis für einen adaptiven E-Commerce, der sich an neue Anforderungen anpasst und Wachstum in kalkulierten, wertschöpfenden Schritten ermöglicht.
Unser Team aus Technologie- und Business-Experten unterstützt Sie gerne dabei, aus diesen Trends die “Low hanging fruits” für die Weiterentwicklung Ihres Commerce auszuwählen und erfolgreich umzusetzen. Vereinbaren Sie einfach einen unverbindlichen Gesprächstermin!
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