5+3 E-Commerce-Trends 2025: Was EntscheiderInnen auf dem Schirm haben sollten

Eine Glaskugel in der ein futuristischer Roboter zu sehen ist. Zwei Hände umfassen die Kugel. Über der Kugel steht "Trends 2025" geschrieben

Wir wagen einen Blick in die Glaskugel des Digital Commerce und unterstützen Sie dabei, neue Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und gezielt für Ihr Wachstum zu nutzen.

Zusammenfassung

  • Unified Commerce erweitert den Omnichannel Commerce, indem alle Kanäle über eine zentrale Plattform gesteuert werden. Digital Experience Services (DXS) verbinden Daten, Technologien und Kompetenzen im Unternehmen, um hoch-personalisierte Kauferlebnisse zu schaffen.

  • Voice Commerce macht den digitalen Kaufprozess mithilfe von Sprachsteuerung deutlich effizienter, schneller und intuitiver. Large Language Models (LLM) wie ChatGPT eröffnen völlig neue Möglichkeiten der Zero-Click-Interaktion und -Transaktion im Online-Shop.

  • Barrierefreiheit wird für Online-Shops in Deutschland ab Juni 2025 gesetzlich verpflichtend. Auch für Suchmaschinen, Sprachassistenten und KI-Systeme sollten Online-Shops barrierefrei zugänglich sein, damit diese Inhalte besser verstehen und verarbeiten können.

  • Social Commerce bietet KäuferInnen einfache Kaufmöglichkeiten genau dort, wo ein Großteil der Kaufimpulse entsteht, auf sozialen Plattformen. Dazu müssen eigene Commerce Systeme techisch an die sozialen Plattformen angebunden sowie Datenschutz- und Qualitätsstandards beachtet werden.

  • KI-gestützter E-Commerce kann schon heute mit wenig Aufwand viel Mehrwert für Händler und KäuferInnen stiften. 5 Anwendungsfälle für den Einstieg finden Sie unten. Auch hier sind Datenschutz und ggf. Compliance-Anforderungen für die Verarbeitung von Daten zu beachten.

Trend 1: Unified Commerce – Verkaufskanäle zentral steuern

Einzelhändler, die in Technologie für ein nahtloses Einkaufserlebnis investieren, verzeichnen eine deutlich höhere Rentabilität und ein höheres Umsatzwachstum als ihre Mitbewerber.” – Bain & Company

  1. Was unterscheidet Unified Commerce vom Omnichannel Commerce?
    Omnichannel Commerce zielt darauf ab, verschiedene Verkaufskanäle für ein nahtloses Kauferlebnis zu integrieren. Unified Commerce geht einen Schritt weiter. Hier werden alle Kanäle – vom Online-Shop über den stationären Verkauf bis hin zu Social Media – über eine zentrale Plattform gesteuert. Dies ermöglicht nicht nur eine einheitliche Customer Experience (CX), sondern ist auch die Grundlage für ein zentrales Daten- und Prozessmanagement – im B2B eine Voraussetzung für „Hybrid Selling“.

  2. Welche Rolle spielen Digital Experience Services (DXS) im Unified Commerce?
    DXS verbinden Daten, Technologien und Kompetenzen im Unternehmen, um hoch-personalisierte Kauferlebnisse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu schaffen. Im Unified Commerce sind Digital Experience Services der Schlüssel, um kanalübergreifend eine konsistente und überzeugende Customer Experience zu bieten. Von der smarten Produktsuche über personalisierte Produktempfehlungen bis hin zu reibungslosen Check-outs machen DXS den Unterschied.

  3. Wie können Online-Händler schnell zu Unified Commerce gelangen?
    Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme der Systeme und Prozesse, um Bedarfe und Potenziale zu ermitteln. Auf dieser Basis lassen sich einfache, sofort umsetzbare Maßnahmen („Low Hanging Fruits“) priorisieren. Dazu zählen in der Regel die Integration von Datenquellen, kanalübergreifende Bestandsführung und die Vereinheitlichung von Zahlungs- und Retourenprozessen. Eine Entkopplung von Shop-Frontend und -Backend nach dem Headless-Prinzip kann hier hilfreich bzw. notwendig sein.

Trend 2: Voice Commerce – Online-Kauf per Stimme

Mehr als 50% unserer Kunden haben Alexa für eine Shopping-Aktion genutzt.” – Amazon

  1. Welche Rolle spielt die Steuerung per Stimme im modernen E-Commerce?
    Sprachsteuerung macht den digitalen Kaufprozess deutlich effizienter, schneller und intuitiver. Sie ermöglicht KäuferInnen, Produkte sehr einfach per Sprachbefehl zu suchen, auszuwählen und zu bestellen – all das ganz ohne ein Gerät manuell bedienen zu müssen. So bietet Voice Commerce besonders bei wiederkehrenden Käufen oder unterwegs Vorteile. Large Language Models (LLM) wie ChatGPT eröffnen völlig neue Möglichkeiten der Zero-Click-Interaktion und -Transaktion per Chatbot.

  2. Wie sieht ein typischer Zero-Click-Kaufprozess aus?
    Ein sprachbasierter Kaufprozess könnte so ablaufen: Der Chatbot empfängt und verarbeitet den Auftrag „Bestelle den Artikel X“. Das System prüft in Echtzeit Lagerbestände, mögliche Präferenzen und frühere Bestellungen, bestätigt die Details und löst die Bestellung aus – alles ohne weitere manuelle Eingaben und Bestätigungen. Zusätzliche Informationen wie Liefertermine oder Produktempfehlungen werden bei Bedarf per Sprache, Messenger oder E-Mail bereitgestellt.

  3. Eignet sich Voice Commerce auch für Business-to-Business?
    Voice Commerce eignet sich auch für geschäftliche Käufe, insbesondere bei standardisierten Prozessen wie Nachbestellungen oder Preis- und Bestandsabfragen. Sprachgesteuerte Systeme können in Echtzeit Verfügbarkeiten prüfen, Bestellhistorien analysieren sowie verhandelte Preise und Lieferzeiten ermitteln. Der hohe Grad der Automatisierung entlastet EinkäuferInnen und vereinfacht Bestellungen „nebenbei“ oder unterwegs – ideal für wiederkehrende, standardisierte Transaktionen.

Trend 3: Barrierefreiheit für Mensch und Maschine

“Nur ein Fünftel der untersuchten Online-Shops in Deutschland ist barrierefrei.” – Aktion Mensch

  1. Warum wird das Thema Barrierefreiheit für den Online-Verkauf wichtiger?
    Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichtet ab Juni 2025 Unternehmen in Deutschland, ihren digitalen Verkauf für Menschen mit Einschränkungen zugänglich zu machen. Gleichzeitig bietet barrierefreier E-Commerce die Chance, neue Zielgruppen zu erreichen. Denn auch ältere Menschen profitieren von barrierefreien Einkaufserlebnissen, z. B. durch einfache Navigation, leichte Sprache und gut lesbare Schrift. Das steigert nicht nur die Reichweite, sondern auch die Konversionsrate.

  2. Welche Rolle spielt Barrierefreiheit für Maschinen im E-Commerce? 
    Barrierefreiheit erleichtert Suchmaschinen, Sprachassistenten und KI-Systemen, Inhalte besser zu verstehen und zu verarbeiten. Strukturiertes Daten-Markup, semantisches HTML und schnelle Ladezeiten ermöglichen bessere Indexierung und Ranking in Google & Co., während strukturierte Produkt(meta)daten von hoher Qualität ein überzeugendes sprachbasiertes Kauferlebnis ermöglichen. So profitieren Händler von höherer Sichtbarkeit und einem kanalübergreifenden Kauferlebnis.

  3. Wie können Unternehmen den Stand der Barrierefreiheit ihres Shops ermitteln?
    Für einen ersten aussagekräftigen Check eignen sich Tools wie WAVE, Lighthouse oder Accessibility Checker. Diese ermöglichen, mit wenigen Klicks Probleme wie fehlende Alternativtexte oder Kontrastmängel zuverlässig aufzudecken. Ergänzend empfiehlt sich eine manuelle oder teilautomatisierte Prüfung durch Experten. Bei Bedarf kann dies auch mithilfe von Nutzertests mit Personen mit Behinderungen ergänzt werden, um praktische Barrieren zu identifizieren.

Trend 4: Social Commerce – “In-Line”-Kauferlebnisse bieten

Mit Social Commerce bieten Unternehmen ihren KundInnen eine einfache und schnelle Kaufmöglichkeit genau dort, wo ein Großteil der Kaufimpulse entsteht.” – Günter Heiß, Geschäftsführer bei eCube

  1. Welche Chancen bietet Social Commerce für den Online-Verkauf?
    Mit Social Commerce können Unternehmen ihre KundInnen direkt in deren bevorzugten sozialen Netzwerken wie Instagram oder TikTok erreichen und nahtlose Kaufprozesse ermöglichen. Produkte können „in-line” entdeckt und gekauft werden, ohne die Plattform zu verlassen. Dies kann wesentlich dazu beitragen, die Kaufrate zu steigern, neue Zielgruppen zu erschließen und die Markenbindung durch Live-Shopping, personalisierte Empfehlungen etc. zu verbessern.

  2. Vor welchen Herausforderungen stehen Händler beim Start in den Social Commerce?
    Um einen reibungslosen, kanalübergreifenden Verkauf zu gewährleisten, müssen eigene Systeme an die sozialen Plattformen angebunden werden. Für die saubere Synchronisation von Produktdaten und Lagerbeständen in Echtzeit sowie reibungslose Zahlungs- und Checkout-Prozesse müssen API-Schnittstellen zu den sozialen Plattformen eingerichtet werden. Dabei ist sicherzustellen, dass die Qualitäts- und Datenschutzanforderungen der verschiedenen Plattformen eingehalten werden.

  3. Eignet sich Social Commerce auch für Business-to-Business?
    Auf Plattformen wie LinkedIn können B2B-Unternehmen ihre Produkte direkt präsentieren, bewerben und mithilfe von nützlichen Inhalten bei Entscheidungsprozessen unterstützen. Beispielsweise können Fachbeiträge oder Live-Demos Leads Interesse wecken und Käufe auslösen. Diese finden jedoch nicht auf der Plattform selbst sondern ggf. im eigenen Online-Shop statt. Die Herausforderung besteht darin, eine möglichst nahtlose Customer Journey von der Plattform zum POS zu gewährleisten.

Trend 5: KI-gestützter E-Commerce – Fünf Anwendungsfälle für den Einstieg

Die Mehrheit der Unternehmen, die KI für den digitalen Handel einsetzen, wird mindestens eine 25-prozentige Verbesserung der Kundenzufriedenheit, des Umsatzes oder der Kostensenkung erzielen.” – Gartner

  1. Wie kann Künstliche Intelligenz mit wenig Aufwand viel Mehrwert stiften?

  • Personalisierte Produktempfehlungen: KI analysiert das Kundenverhalten im Online-Shop und schlägt passende Produkte vor.

  • Chatbots: Für eine smarte Produktsuche, Warenbestandsabfragen und automatisierte Kundenbetreuung rund um die Uhr, wie z. B. der JUMBot eines Schweizer Baumarkts.

  • Bestandsmanagement: Optimierung von Lagerbeständen durch Echtzeit-Analysen und datenbasierte Prognosen.

  • Dynamic Pricing: Anpassung von Preisen in Echtzeit. Im B2B Anpassung der Preise an verhandelte Konditionen und Mengenrabatte.

  • Content-Erstellung: Automatisierte Produktbeschreibungen für den Online-Shop oder für die Vermarktung in Social Media.

  1. Worauf sollten Unternehmen beim Einsatz von KI im E-Commerce achten?
    Beim Einsatz von KI im digitalen Verkauf sind Datenschutz und ggf. spezielle Compliance-Anforderungen für die Verarbeitung von Daten zu berücksichtigen. Algorithmen müssen regelmäßig geprüft werden, um Halluzinationen zu vermeiden und korrekte Ergebnisse zu liefern. Zudem ist es wichtig, dass KI-Lösungen skalierbar und nahtlos in bestehende Systeme integriert sind. Der Fokus sollte auf konkretem Mehrwert für KäuferInnen und mehr Effizienz im Geschäftsbetrieb liegen.

  2. Wo geht die Reise des KI-gestützten E-Commerce hin?
    Der KI-gestützte E-Commerce bietet zunehmen vollständig personalisierte und automatisierte Kauferlebnisse. KI wird nicht nur Empfehlungen und Preise optimieren, sondern auch eigenständig Transaktionsdaten analysieren, Trends vorhersagen und den Verkauf in Echtzeit steuern. Conversational Commerce wird selbstständig mit Kunden kommunizieren. Langfristig könnte KI sogar E-Commerce-Plattformen dynamisch betreiben und den Verkauf nahezu autonom abwickeln

3 Trends, die im Jahr 2025 wichtig werden (oder bleiben)

  1. Factory-to-consumer (F2C)
    Das F2C- bzw. Direct-to-Consumer-Modell, bei dem Hersteller ihre Produkte direkt an EndkundInnen verkaufen, gewinnt an Bedeutung. Dieser Ansatz verspricht, Kosten für Intermediäre zu reduzieren, höhere Margen und ermöglicht den Aufbau direkter Beziehungen zu KäuferInnen sowie eigener Marken. Dank modernen Commerce-Plattformen und Logistiklösungen können Herstellermarken effizienter und schneller auf individuelle Kundenwünsche eingehen und ihr Portfolio daran ausrichten.

  2. Profitability Per Order (PPO)
    Der Fokus auf die Rentabilität jeder einzelnen Bestellung wird das reine Umsatzdenken mittelfristig ablösen. Unternehmen setzen auf datenbasierte Analysen, um Margen, Versandkosten und Retouren besser zu steuern und zu optimieren. Shop-Funktionen wie KI-getriebene Produktempfehlungen und Suchmaschinen sowie ein smartes Retourenmanagement helfen, den Gewinn pro Bestellung zu steigern und Kaufprozesse für Händler und KäuferInnen effezienter zu gestalten.

  3. Differenzierung & Positionierung
    In zunehmend wettbewerbsintensiven Märkten wird eine klare Markenidentität wichtiger denn je. Erfolgreiche Unternehmen setzen auf einzigartige Werte, nachhaltige Produkte und hoch-personalisierte Kauferlebnisse, um sich von der Masse abzuheben und KundInnen zu binden. Auf technischer Ebene wird die Anpassungsfähigkeit und die Optimierung des Online-Verkaufs für Suchmaschinen und Partnerplattformen im Sinne einer “Perfekt Storefront” an Bedeutung gewinnen

eCube als Partner für modernen E‑Commerce

Mit 25 Jahren Erfahrung in der Planung und Umsetzung komplexer E-Commerce-Projekte unterstützen die Experten von eCube dabei, Technologien optimal einzusetzen. Herstellerunabhängig und objektiv konzentrieren wir uns auf technologische Ansätze, die bei geringem Aufwand und Risiko den größtmöglichen Nutzen für E-Commerce-Unternehmen versprechen – Buchen Sie einen unverbindlichen Gesprächstermin mit uns!

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