Studie: Digital Commerce Research Network: Händlerbefragung zu den Folgen von Corona

Foto Digital Commerce Research Network zur Studie "Wie geht der Handel mit der aktuellen Situation um?" in Bezug auf Corona vom Juni 2020
Jeder zweite Händler ohne bisherigen Online-Vertrieb plant nun zeitnah seine Produkte zusätzlich im Internet zu verkaufen, 60 Prozent davon mit einem eigenen Online-Shop. Zu diesem Ergebnis kommt die Kurzstudie „Wie geht der Handel mit der aktuellen Situation um?“ des Forschungsinstituts ibi research an der Universität Regensburg. Die im Rahmen des Digital Commerce Research Network (DCRN) durchgeführte Händlerumfrage verdeutlicht, welche Auswirkungen die Corona Pandemie auf das Verkaufsverhalten deutscher Einzelhändler hat: Lediglich fünf Prozent gaben in der Umfrage an, zukünftig keine Pläne und Bestrebungen hinsichtlich der Etablierung eines Online-Verkaufskanals zu haben.

Seit Monaten dominiert das Thema COVID-19 die Medien. Ein Großteil der Händler leidet enorm unter der Krise, da Schutzmaßnahmen, Hygienevorschriften, Ausgangssperren und andere Maßnahmen zur Kontrolle der Ausbreitung des Virus das Einkaufen in Geschäften erschwert oder ganz zum Erliegen gebracht haben. Gezwungenermaßen musste dadurch die Mehrheit der Verbraucher ihr Kaufverhalten anpassen oder einschränken. Folglich haben viele Kunden ihre Einkäufe online getätigt. 60 Prozent der befragten Händler hatte schon vor der Corona-Krise einen Online-Verkaufskanal, und konnte somit trotz Einschränkungen oder Ladenschließungen, an ihre Kunden weiter verkaufen. Allerdings stand 40 Prozent der Händler diese Möglichkeit zum Verkauf übers Internet nicht zur Verfügung, weil sie bisher rein stationär aufgestellt sind.

Knapp die Hälfte der Händler verkauft bereits über einen Online-Shop

Über zwei Drittel gaben in der Umfrage an ein stationäres Ladengeschäft zu besitzen, und zusätzlich über einen eigenen Online-Shop (48 Prozent) Produkte zu verkaufen. Nur 14 Prozent gaben an, auch über Amazon oder eBay (11 Prozent) zu verkaufen, und noch nicht einmal jeder zehnte Befragte verkauft über andere Online-Marktplätze. Von diesen Multikanal- oder reinen Online-Händler haben neun von zehn auch schon vor der Corona-Krise das Internet als Verkaufskanal genutzt. Von den Händlern ohne bisherigen Online-Vertrieb plant die Hälfte mit dem Verkauf im Internet zu starten, davon 28 Prozent in Kürze und bei 22 Prozent der Befragten wird es laut eigenen Angaben noch etwas bis zum Start dauern.

Jedem zehnten Händler droht eine mögliche Insolvenz

Elf Prozent der befragten Händler gab bei der Frage „wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Geschäft (online/stationär) aus?“ eine (drohende) Insolvenz an. Insgesamt gaben 97 Prozent der Händler eine Vielzahl von Konsequenzen an: Über zwei Drittel musste vorübergehen das Ladengeschäft schließen, fast die Hälfte musste Kurzarbeit anmelden, und 45 Prozent verzeichnete weniger Bestellungen und Verkäufe. Hinzu kamen Probleme mit Lieferanten (32 Prozent) und Logistikpartnern (22 Prozent), bis hin zu notwendigen Entlassungen, die von sechs Prozent der Händler genannt wurden. Nur drei Prozent der befragten Händler gab an, keine Auswirkungen auf Grund der bestehenden Pandemie für ihr Geschäft zu spüren.

Die Mehrheit rechnet mit einem geänderten Zahlungs- und Einkaufsverhalten

86 Prozent der befragten Händler stimmt der Aussage zu, dass die Corona-Krise das Einkaufsverhalten der Kunden nachhaltig verändern wird, und selbst Kunden die jetzt erst vermehrt online einkaufen, sich daran gewöhnen und auch zukünftig immer häufiger im Internet einkaufen werden. Ebenso sehen 85 Prozent eine durch die Einschränkungen und Hygienemaßnahmen bedingten Anstieg des kontaktlosen Bezahlens, mit Karte oder Smartphone. Man kann ebenso davon ausgehen, dass viele Händler, die bisher keine bargeldlosen Zahlungen akzeptieren, ihre Meinung geändert haben, sagen ebenfalls 85 Prozent der Händler.

Der Virus hat die Welt verunsichert und ins Taumeln gebracht und lässt die Sorge vor einer erneuten Pandemie bestehen. Es bleibt abzuwarten, wohin diese Entwicklungen tatsächlich führen werden und wie sie Leben und Wirtschaften nachhaltig verändern wird. In jedem Fall hat und wird die Corona-Krise auf Händler- und Konsumentenseite einiges massiver und schneller verändert, als bisher wohl geplant war. Die Digitalisierungsmaßnahmen bieten zumindest die Möglichkeiten einer solchen Krise und damit einhergehenden Problemen und Herausforderungen zu begegnen, und Lösungen zur Überwindung zu schaffen.

Die vollständige Studie „Wie geht der Handel mit der aktuellen Situation um? Händlerbefragung zu den Folgen von Corona im Rahmen des Digital Commerce Research Network“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

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