Digital Commerce Organisation 4.0: Technologie-Management richtig dezentralisieren

Tippende Hände auf MacBook

Digital Commerce bewegt sich schnell. Die Herausforderung für Unternehmen liegt darin, technologisch am Ball zu bleiben und jederzeit flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. In der Praxis  scheitert das leider oft an starren Strukturen und Denkweisen: “Das haben wir noch nie so gemacht”.

In ihrem Webinar für Digital Commerce Entscheider zeigen Günter Heiß und Christian Büngener von eCube, wie Unternehmen die notwendigen Voraussetzungen für agile Digitalisierung schaffen und sich nachhaltig fit für den Online-Verkauf machen.

Im ersten Teil unserer Artikelserie haben wir gezeigt, dass Digital Commerce zu einer Schatten-IT bzw. IT-Wildwuchs in Unternehmen führen kann, wenn das “traditionelle” Technologie-Management bzw. die zentrale Unternehmens-IT Digitalisierungsinitiativen durch starre Regularien und Denke eher bremsen als unterstützen.

Im Extremfall wird die IT nicht als Partner sondern als Gegner von Innovation wahrgenommen. Fachabteilungen vermeiden dementsprechend eine Einbindung der IT in Digital Commerce Projekte (oder binden sie nur am Rand ein). Kernkompetenzen (und Ressourcen) der IT bleiben ungenutzt und werden in den Fachabteilungen (redundant) aufgebaut. Statt Synergien zu nutzen, entsteht ein “Overhead” an digitalen Kompetenzen und Infrastruktur. Die Kommunikation zwischen IT und Fachbereichen ist eingeschränkt oder findet gar nicht statt.

Die Folge: Reibung und Kosten, die vermieden werden könnten, wenn Fachbereiche und Unternehmens-IT den Digital Commerce gemeinsam voranbringen würden.

Zentrale IT als Partner positionieren

Die Herausforderung für die IT in Unternehmen besteht darin, die Hoheit über das Technologie-Management im Unternehmen zurückzugewinnen. Ohne die Macht an sich zu reißen und Initiativen in den Fachabteilungen durch starre IT-Regularien und Denkweisen zu hemmen. Es gilt, die IT wieder als Partner und Korrektiv (nicht Hemmschuh!) für Digitalisierung zu positionieren.

Dazu müssen Aufgaben und Infrastruktur für den Digital Commerce, die von Fachabteilungen an externe Berater und Dienstleister ausgesourced wurden, nicht zwingend ins Unternehmen “zurückgeholt” werden. Es genügt, vorhandene Insellösungen und -initiativen in ein dezentrales Technologie-Management mit zentraler Steuerung zu integrieren. Die IT selbst muss neu gedacht werden: weg vom zentralen hin zu einem dezentralen Technologie-Management mit einem agilen Organisationsdesign.

Agiles Organisationsdesign: Shamrock-IT

Analog zum Modell der “Shamrock” Organisation von Charles Handy lässt sich eine flexible und auf agile Veränderung ausgerichtete Unternehmens-IT in drei Bereiche gliedern: ein zentrales IT-Management mit “klassischen” Kernkompetenzen und Zuständigkeiten, daneben Fachbereichs-IT für die spezifischen Anforderungen des Digital Commerce und angrenzender Unternehmensbereiche sowie externe Mitarbeiter und Dienstleister, die nach Bedarf eingebunden und skaliert werden können.

Ziel der Shamrock-Organisation ist es, auf kurzfristige Veränderungen und neue Anforderungen in dynamischen Märkten möglich schnell und flexibel reagieren zu können. Gleichzeitig soll ein notwendiges Maß an zentraler Steuerung und Kontrolle des Technologie-Managements sichergestellt werden.

IT-Management-Kernkompetenzen dargestellt innerhalb eines Kleeblattes

Vom Control-Tower alles im Blick

Ziel eines dezentralisierten Technologie-Managements ist es, den am Digital Commerce beteiligten Fachabteilungen in Technologie-Fragen soviel Autonomie wie nötig zu gewähren, um den Online-Verkauf strategisch weiterzuentwickeln. Gleichzeitig soll die zentrale Unternehmens-IT (wieder) so weit wie nötig in strategische Entscheidungen eingebunden werden. Damit wird sichergestellt, dass deren Kompetenzen und Ressourcen optimal genutzt und der Austausch zwischen IT und Fachabteilungen auf eine nachhaltige Basis gestellt wird.

In der Praxis empfiehlt es sich, ein Gremium für die strategische Weiterentwicklung der Technologie-Landschaft im Unternehmen zu bilden, in dem Vertreter aus zentraler IT, Fachabteilungen und ggf. Management gemeinsam Planung- und Kontrollfunktionen übernehmen. Da es hier im wesentlichen darum geht, Kontrolle über Digital Commerce Technologie zu sichern, nennen wir diese Gremium “Control-Tower”.

Wie dies gelingt und welche Rolle eine agile Technologie-Landschaft (Digital Commerce Ecosystem) dabei spielt, zeigen wir im dritten Teil unserer Artikel-Serie und in unserem Webinar für Digital Commerce Entscheider.

Digital Commerce Organisation 4.0 – Strukturen, Prozesse & Technologien fit für die Zukunft

Kostenloses Webinar für E-Commerce-Verantwortliche & Projektleiter.

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